Der Volkstrauertag ist ein wichtiger staatlicher Gedenktag in Deutschland, an dem alljährlich bundesweit der Toten von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht wird. Er erinnert uns daran, welche verheerenden Folgen Konflikte und Gewalt für Menschen und Gesellschaften haben – damals wie heute.
Am diesjährigen Volkstrauertag fand auf dem Marienberg in Brandenburg an der Havel eine eindrucksvolle Zeremonie statt. Neben Oberbürgermeister Steffen Scheller legten Vertreter der Stadtverordnetenversammlung sowie zahlreiche Bürgerinnen und Bürger Blumen und Kränze an den drei Gedenksteinen nieder. Die Kranzniederlegung war ein stilles, aber tief bewegendes Zeichen der Solidarität mit den Opfern von Krieg und Gewalt weltweit.
Oberbürgermeister Scheller mahnte für Frieden und Toleranz in unserer Gesellschaft
In seiner Rede betonte Oberbürgermeister Scheller die Bedeutung dieses Gedenktages als Mahnung für Frieden und Toleranz in unserer Gesellschaft. Dabei erinnerte er daran, dass Krieg und Gewalt leider keine ferne Vergangenheit sind, sondern auch heute, beispielsweise im Nahen Osten, noch immer eine allgegenwärtige Realität darstellen. Der Volkstrauertag sei deshalb nicht nur ein Rückblick, sondern auch ein Aufruf an uns alle, aktiv für eine friedliche Zukunft einzutreten.
Die Zeremonie zeigte eindrucksvoll, wie wichtig das gemeinsame Gedenken und das Zusammenstehen aller Menschen – über politische oder persönliche Überzeugungen hinaus – ist. Nur durch gegenseitigen Respekt und das Überwinden von Vorurteilen können wir als Gesellschaft lernen, besser miteinander umzugehen und Konflikte friedlich zu lösen.
Innezuhalten zum Gedenken der Toten
Dieser Tag sollte uns dazu anregen, innezuhalten, nachzudenken und uns zu fragen: Was kann ich tun, um Frieden zu fördern? Wie kann ich dazu beitragen, dass Menschen unterschiedlicher Herkunft sich besser verstehen und Vorurteile abgebaut werden? Der Volkstrauertag erinnert uns eindringlich daran, dass wir alle eine Verantwortung tragen – für ein Miteinander in Frieden und Respekt.
Indem wir der Toten gedenken, geben wir ihnen eine Stimme und setzen ein Zeichen gegen Gewalt und Krieg. So bleibt der Volkstrauertag ein wichtiger Anlass, um gemeinsam und engagiert für eine bessere Zukunft einzutreten.
- Weitere Informationen
- Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge
Werdegang zum Volkstrauertag
Der Volkstrauertag wurde 1919 vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge ins Leben gerufen, um der gefallenen deutschen Soldaten des Ersten Weltkriegs zu gedenken. Die erste zentrale Gedenkstunde fand 1922 im Reichstag statt, der Volkstrauertag wurde 1925 erstmals offiziell begangen. Seit 1926 wird er regelmäßig am fünften Sonntag vor Ostern gefeiert, dem sogenannten Reminiscere-Sonntag. Ziel war es, in stiller, ernsthafter Atmosphäre an die im Krieg Gefallenen zu erinnern.
Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde die Neue Wache in Berlin zur zentralen Gedenkstätte der Bundesrepublik erklärt und 1993 wieder eröffnet. Seitdem finden dort am Volkstrauertag, der nun am zweiten Sonntag vor dem ersten Advent begangen wird, offizielle Gedenkfeiern mit Kranzniederlegungen unter Beteiligung des Bundespräsidenten und weiterer Verfassungsorgane statt.
Ursprünglich war der Volkstrauertag der Erinnerung an die Opfer des Ersten Weltkriegs gewidmet. Trotz einer Unterbrechung in der Nazi-Zeit durch den „Heldengedenktag“ wurde er in den 1950er Jahren neu eingeführt und erweitert, um auch der Opfer des Zweiten Weltkriegs und der Gewaltherrschaft zu gedenken. Der Volksbund organisiert seit 1924 zentrale Feiern, die heute von Bund und Ländern unterstützt werden. An diesem Tag sind öffentliche Gebäude bundesweit auf Halbmast beflaggt.






























