Kerzen und Mahnen gegen den Krieg in der Ukraine
Vor genau einer Woche kamen an die 500 Havelstädter am Fuße der „Friedenwarte“ auf dem Brandenburger Marienberg zu einer Mahnwache gegen den Krieg in der Ukraine zusammen, um Ihre Solidarität zeigen. Nach regem Interesse der Brandenburgerinnen und Brandenburger an der Mahnwache für Frieden regte Oberbürgermeister Steffen Scheller gemeinsam mit einem überparteilichen Bündnis, Vereinen, kirchlichen und politischen Akteuren eine Fortsetzung der Aktion an. „Das Zusammenkommen dient dem gemeinsamen Gedenken an die Menschen in der Ukraine“, heißt es aus dem Rathaus. Weiter heißt es: „So setzen die Stadt Brandenburg an der Havel und ihre Einwohner gemeinsam ein weiteres starkes Zeichen gegen die Aggression und den Krieg Russlands gegen die Ukraine.“
Scheller: „Die Menschen in der Ukraine leiden. Leiden, weil sie in Frieden und Freiheit leben wollen. Leiden aufgrund eines gewalttätigen Aggressors, der die Souveränität eines Nachbarlandes missachtet. Die Mahnwache ist auch aus unserer Stadt ein wichtiges überparteiliches Zeichen für Frieden und Freiheit in der Ukraine. Wir als Stadt und die Brandenburger helfen nicht nur denen, die es bis zu uns geschafft haben, sondern mit Spenden und Hilfstransporten auch denen, die noch im Kriegsgebiet sind.“
Es sprach auch Superintendent Thomas Wisch: „Tätige Hilfe und Solidarität sind die einzigen Antworten auf Putins Aggressionskrieg. Wir müssen Farbe bekennen. Und diese Farben heißen blau-gelb, als Fahne einer freien Ukraine.“
Zwei Schüler des von Saldern-Gymnasium Moritz Böhme & Nils Lainer betonten: „Was fürs nur Geschichte war, ist plötzlich Gegenwart geworden: Krieg in Europa. Der 24. 02. ist eine Zäsur in Europa. Er teilt das vorher vom Nachher. Die Europaschule von Saldern-Gymnasium steht für einen europäischen Geist aus Frieden & Freiheit.“
Hilfskonvoi aus der Stadt Brandenburg startet heute Abend ins ukrainische Odessa
In der letzten Woche erfolgte eine sehr große Hilfsaktion in der Stadt Brandenburg an der Havel. Ein Bündnis aus Brandenburger Unterstützer sammelten Hilfsgüter für einen Hilfskonvoi Richtung Odessa, einer ukrainischen Millionenstadt am Schwarzen Meer. Zuvor hatte OB Scheller die Möglichkeit, sich in einem Videotelefonat mit dem Bürgermeister Hennadij Truchanow zu verständigen: „Die Bilder aus der Ukraine machen uns traurig und wütend. Der Krieg muss enden. Mit den Worten #SlavaUkraini (Hoch lebe die Ukraine!) verband er zudem die Einladung, sich unter besseren Bedingungen einmal persönlich in der Havelstadt zu begegnen“, wurde aus dem Rathaus mitgeteilt.
Sachspenden: Priorität haben medizinische Produkte (Verbandsmaterial, Schmerzmittel)
Weitere Informationen
Truchanow war sichtlich gerührt und überwältigt von der Hilfsbereitschaft der Brandenburgerinnen und Brandenburger: „Wir sind unglaublich dankbar, dass uns so viele Menschen uneigennützig helfen, obwohl wir uns vorher noch nie begegnet sind. Vielen Dank an die Einwohner!“
Über 200.000 Euro Spendengelder sammelten Brandenburgerinnen und Brandenburger sowie ansässige Unternehmen für die nun zwei voll beladenen jeweils 40 Tonnen schweren LKW mit medizinischen Hilfsgütern wie Verbandsmaterial, Medikamenten für die Erstversorgung, Hygieneartikeln wie Windeln und nicht verderblichen Lebensmitteln.
Das Klinikum Brandenburg initiierte die Spendenaktion und fand in Brandenburg früherer Oberbürgermeisterin Dietlind Tiemann sowie Geschäftsführer Christoph Zureck (Zureck Logistik GmbH) und seinen Mitarbeitern verlässliche und ehrenamtliche Partner. Heute in den Abendstunden machen sich sechs von ihnen auf den Weg ins 2400 Kilometer weit entfernte Odessa. 300 Kilometer davon führen unmittelbar durchs Kriegsgebiet.